Herz ueber Kopf by Lisa Jackson

Herz ueber Kopf by Lisa Jackson

Autor:Lisa Jackson [Jackson, Lisa]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Contemporary
ISBN: 3956493397
Herausgeber: MIRA Taschenbuch
veröffentlicht: 2013-06-09T22:00:00+00:00


6. KAPITEL

Ein stechender Schmerz im Nacken riss Luke aus dem unruhigen Schlaf. Blinzelnd schlug er die Augen auf, sah sich im kleinen Wohnzimmer um und erinnerte sich daran, dass er in Katies Haus übernachtet hatte.

Aus der Küche kam Kaffeeduft. Er hob den Kopf und sah, wie Katie um die Ecke schaute. Sie hatte das Haar zu einem Knoten gebunden und trug kein Make-up.

„Guten Morgen.“

„Morgen.“

„Du bist ja ein toller Bodyguard.“ Sie lachte.

Er lächelte schwach. „Dir ist doch nichts passiert, oder?“

„Stimmt, aber bilde dir bloß nicht ein, dass das dein Verdienst ist.“

„Das stimmt aber. Ich habe heute Nacht jede Menge Bösewichte verscheucht.“

„Tatsächlich?“ In der Küche läutete etwas, und sie verschwand aus seinem Blickfeld.

Luke stand auf, rieb sich den verspannten Nacken und schlenderte in die Küche, wo sie gerade Brotscheiben in einen altmodischen Toaster schob.

„Frühstück?“, fragte sie.

„Du musst mich nicht …“

„Kein Problem. Sieh es als Bezahlung an. Schinken und Eier?“

Sie konnte nicht wissen, dass er bis zum Morgengrauen wach geblieben und erst eingeschlafen war, als er sicher war, dass niemand ums Haus schlich. „Gern.“

Sie drehte sich zu ihm um, und als ihre Blicke sich trafen, errötete sie. Sofort musste er daran denken, wie er am Abend zuvor ihre Brüste geküsst hatte. Fast die ganze Nacht hindurch hatte er an nichts anderes denken können und sich beherrschen müssen, um nicht in ihr Schlafzimmer zu schleichen. Luke atmete tief durch. „Wenn es dir nichts ausmacht, würde ich gern duschen.“

Sie zögerte. „Natürlich. Im Flurschrank sind Handtücher.“

„Danke.“

Als er zwei Minuten später aus dem Bad kam, hörte er sie telefonieren. „Sag Josh, dass ich ihn gegen Mittag abhole. Noch mal danke.“ Sie legte auf, als er die Küche betrat.

„Hier.“ Sie gab ihm einen Becher Kaffee. „Jetzt setz dich.“ Der Tisch war für zwei gedeckt, komplett mit Orangensaft, Schinken, Eiern und Bratkartoffeln.

„Jawohl, Ma’am“, erwiderte er mit seinem besten texanischen Akzent, und ihr Lachen klang so melodisch wie ein Windspiel in einer Sommerbrise.

Blue saß neben Katie und sah jedem Bissen nach, der in ihrem Mund verschwand, während sie ohne Hast frühstückten und sich über ihren Sohn, ihren Beruf und die Familie unterhielten. In ihrem flauschigen Bademantel und den Hausschuhen wirkte sie auf unschuldige Weise verführerisch, und jede Geste und jeder Blick verstärkten den Eindruck.

„Es ist also ziemlich kompliziert“, gab sie zu und schenkte den letzten Kaffee ein. „Jahrelang habe ich meine Halbbrüder ertragen und hätte mir nie träumen lassen, dass ich auch noch zwei Halbschwestern habe.“ Ihr Lächeln ging ihm unter die Haut. „Was ist mit dir? Hast du Geschwister?“

„Nein.“

„Wo leben deine Eltern?“

Er leerte den Becher. „Meine Mutter ist mit einem anderen Mann durchgebrannt, als ich zwei war. Mein Vater ist kurz darauf in Vietnam gefallen.“ Er sah, wie sie erbleichte. „Ich bin von einer Tante zur nächsten verschoben worden.“

„Das tut mir leid.“

„Muss es nicht.“ Luke wollte kein Mitleid. „Glaub mir, es war für sie härter als für mich. Bevor ich meine Frau kennengelernt habe, war ich Stammgast in Erziehungsheimen.“

„Deine … Frau?“, wiederholte sie verblüfft.

„Exfrau.“ Er schob den Stuhl zurück. „Ich bin seit Jahren geschieden.“

„Oh.“

„Es ist vorbei, Katie. Schon lange.“ Er verstand selbst nicht, warum er ihr davon erzählte.



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